von Morten Tyldum, mit Benedict Cumberbatch, Matthew Goode, Charles Dance und Keira Knightley
England im zweiten Weltkrieg. Die deutsche Verschlüsselungsmaschine Enigma bereitet dem englischen Geheimdienst ganz gewaltig Kopfzerbrechen, ist sie doch mit klassischen Methoden praktisch nicht zu knacken. An dieser Stelle hat der geniale Mathematiker und Eigenbrötler Alan Turing seinen Auftritt. Mit seiner Idee, den Enigma-Code maschinell zu knacken stößt auf wenig Gegenliebe bei Vorgesetzten und Kollegen, doch mit Rückendeckung Winston Churchills gelingt es ihm schließlich, seine Pläne umzusetzen. Mit Erfolg. Doch im Schatten seines Erfolgs steht seine Homosexualität, wegen derer er nach dem Krieg als Verbrecher vor Gericht landet. Kriegsheld oder Krimineller, das ist die Frage.
von Francis Lawrence, mit Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson, Liam Hemsworth, Donald Sutherland und Philip Seymour Hoffmann
Wir erinnern uns: Die unfreiwillige Heldin der 74. Hungerspiele hat sich bei selbigen den Präsidenten zum Feind gemacht, und muss daher bei den 75. Spielen wieder antreten, allerdings unwissend, dass ein von langer Hand vorbereiteter Plan in deren Rahmen ihre Befreiung vorsieht. Nun ist sie gerettet und im zerstört gewähnten District 13 halbwegs in Sicherheit. Doch nach der Schlacht ist vor der Schlacht, und so muss sie sich unter Leitung der spröden Präsidentin Alma Coin in der Propagandaschlacht gegen das Kapitol als Galionsfigur verdient machen. Nach einigen Anläufen klappt das ganz gut, doch statt sich wieder als Schachfigur, nur auf anderer Seite, herumschieben zu lassen, verfolgt sie hartnäckig ihr eigentliches Ziel: Ihre bei der Flucht aus der Kuppel zurückgelassenen Freunde aus den Fängen des Kapitols zu befreien. Doch das ist auch nicht untätig, wie Katniss zunehmend entsetzt feststellen muss…
von Matt Reeves, mit Andy Serkis, Jason Clarke und Gary Oldman
San Francisco, in einer nicht allzu fernen Zukunft. Das Alzheimermedikament aus dem vorigen Film, hat einem Affenrudel unter der Führung Cesars einen mächtigen Intelligenzschub verpasst und nebenbei die Menschheit zum größten Teil ausgerottet. Im Prinzip bietet die Erde nun genug Platz für beide Gruppen, ungestört voneinander entspannt zu Leben, hätte nicht ein böser Drehbuchautor für zu Neige gehende Ölvorräte bei den Menschen und ein fast intaktes Wasserkraftwerk unter dem Affenhauptquartier gesorgt. Es kommt also, wie es kommen muss: Es gibt Stress zwischen den beiden Gruppen. Vor allem aber: Es gibt auch Stress innerhalb der Gruppen, was unausweichlich zu einem actiongeladenenen, explosiven Finale hinführt.
von Michael Haneke, mit Christian Friedel, Ulrich Tukur, Burghart Klaußner, Josef Bierbichler, Rainer Bock, Leonie Benesch und Detlef Buck
„Ey“, „Digger“, „Alder“, „krass“, „geil“ – nix da! Im Jahre 1913 haben Schüler noch Respekt vor Eltern und Lehrern, grüßen höflich, widersprechen nicht und sind sittsam angezogen. Wir bekommen auch eine ziemlich konkrete Vorstellung davon, warum das so ist. Denn unter dem Regiment der Honoratioren des Dorfes, bestehend aus Pastor, Baron, Doktor und Lehrer, werden Fehltritte streng und unnachgiebig gestraft – natürlich immer im Einklang mit Gottesfurcht und Tradition.
Der Lehrer ist es nun, von dessen Stimme wir durch die mysteriösen Ereignisse geführt werden, die, wie er anscheinend aus einer Zukunft als alter Mann befindet, „ein erhellendes Licht auf manche Vorgänge in unserem Land“ werfen könnten. Es beginnt mit dem Doktor, der bei einem Ausritt durch ein perfide gespanntes Drahtseil zu Fall und ins Krankenhaus gebracht wird. Es setzt sich fort mit einer Bäuerin, die im Sägewerk des Barons tödlich verunglückt, voraufhin der Sohn des Barons entführt und später misshandelt vorgefunden wird.
Trotz der Apelle des gestrengen Pastors und des Barons, zur Aufklärung der Taten beizutragen, setzen sich die Vorfälle fort. Wozu das zunehmende Misstrauen der Bevölkerung, meist gefangen in gegenseitigen Abhängigkeiten und Traditionen, sicher auch seinen Teil beiträgt. Zunächst abgelenkt durch eine zarte Romanze ist es schließlich der Dorflehrer, dem in diesem Zusammenhang etwas am Verhalten seiner Schüler merkwürdig vorkommt. Besonders die Kinder des Pastors fallen ihm auf, die bei den Unfällen meist als Erste am Unglücksort waren. Sie tragen, von ihrem Vaters als Strafe für unbedeutende Vergehen auferlegt, bereits seit Monaten ein Zeichen der Reinheit und Unschuld an ihrer Kleidung – das weiße Band.
Anfang 1945. Die Rote Armee rückt unaufhaltsam Richtung Westen vor. In Ostpreussen unter Gauleiter Erich Koch wird jeglicher Evakuierungsversuch in festem Glauben an den von der NS-Propaganda versprochenen Endsieg unter drakonische Strafe gestellt. Als am 26. Januar nach der Schlacht um Elbing die Rote Armee das Frische Haff erreicht, ist es zu spät. Der Landweg ist blockiert. Und so beginnt erst mit allmählichem Zusammenbrechen der Organisationsstrukturen die ungeordnete Flucht der Bevölkerung vor der Roten Armee. In Flüchtlingstrecks versuchen sie sich über das zugefrorene Frische Haff Richtung Gotenhafen oder Danzig durchzuschlagen. Der eisige Winter und die zahlreichen russischen Angriffe kosten geschätzte 300.000 der rund 2,4 Millionen Einwohner das Leben.