Okay, ich gebe zu: Bei mir dauert es immer etwas länger, bis ich die Jahresabschlusslisten verdaut habe. Zum Jahreswechsel freute man sich noch, Lieblinge wie Sigur Rós, The Notwist, Death Cab for Cutie und Bloc Party souverän in den unterschiedlichen Listen vertreten zu sehen, man ärgerte sich über die flächendeckende Überschätzung von Portishead und Hot Chip sowie die Nichtberücksichtigungen von Coldplay und Nada Surf. Und schließlich hob man behutsam die Neuentdeckungen MGMT (gesprochen: „Management“) und Bon Iver auf, um sie ans Herz zu drücken und den ganzen Januar lang „Kids“ oder „Time to pretend“ vor sich hin zu trällern. In den Bestenlisten fand auch (zu recht) das letzte Oasis Album Erwähnung, wenn auch (zu recht) nicht auf den Topplatzierungen. Die Band aus Manchester hat sich im letzten Jahr mit dem wieder deutlich inspirierteren Dig Out Your Soul ins Britpop-Business zurückgemeldet und man darf gespannt sein, ob die nächste Single „Falling Down“ auch ihre Radioabstinenz der letzten Jahre beenden wird.
Die besseren Oasis kommen dieses Jahr allerdings aus Chingford, London und heißen The Rifles.
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