Coldplay – Viva la Vida or Death and all his Friends

Eine Frage vorne weg: Wo wäre dieses Jahrzehnt bisher ohne Coldplay? Natürlich gab es auch andere herausragende Bands von den Strokes bis hin zu Sigur Rós, aber eine musikalische Massenbewegung im erfreulichen Sinne haben in diesem Jahrtausend bisher nur Coldplay ausgelöst. Aus diesem Grund sollte dieser großartigen Band immer erst mal Respekt gezollt werden, bevor man sich daran macht, ihr neues Album Viva la Vida… zu zerreißen.

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The Notwist – The Devil, You + Me

The Notwist veröffentlichen ihr lang erwartetes, sechstes Studioalbum und zelebrieren darauf die Weltentrückung. Waren die beiden Vorgängeralben Shrink und Neon Golden mit gutem Willen noch als Independent-Alben zu bezeichnen, so entzieht sich The Devil, You + Me jeglicher Kategorisierung und scheint immer leicht verhallt oder verzerrt wie das transformierte Signal der Musik aus einer anderen Welt zu uns herüber zu klingen. Das ist ganz wunderbar, auch wenn ein Hit wie „Pilot“ vom letzten Album damit leider ausgeschlossen ist.

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Hamburg rockt wieder: Kettcar – Sylt

Sylt - bestellen„Sylt“ nennen Kettcar überaschend knapp ihr drittes Album. Das verwundert erst ein wenig und lädt dann ein zum freien Assoziieren. Also gut… Sylt… deutsche Nordseeinsel… so einfach kann es nicht sein… Symbol des Elitären und des Spießertums… ein wenig zu platt… schrumpft jedes Jahr um einige Meter, die die See davon trägt… ja, das ist gut… wird über kurz oder lang verschwinden… Symbol der Arroganz und ihrer Vergänglichkeit. Erleben wir hier die zweite Kapitulation einer Hamburger Band innerhalb eines Jahres?

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Die Rückkehr der Monster: R.E.M. – Accelerate

Oha, R.E.M. kloppen mal so eben ihr vierzehntes (!) Studioalbum heraus und nennen es gewohnt wortkarg aber ungewöhnlich extrovertiert Accelerate. Das erinnert in seiner Plakativität an ihre Schaffensphase Mitte der Neuziger Jahre, als die damals noch zu viert agierende Band nach ihrem ruhigen Überalbum Automatic for the people, immer noch eines der schönsten Alben aller Zeiten, ohne jede Vorwarnung die Handbremse lösten und den Millionen Kuschelrock-Fans den Nachfolger Monster um die Ohren klatschten.

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Musik für die Spätwinterstürme: Simone White – I am the man

Bitte nicht von dem, doch recht lasziven, Albumcover abschrecken lassen. Musikalisch neigt die Kalifornierin Simone White nicht zu solch üppigen Gesten, sondern präsentiert sich eher zurückhaltend. Während die Sturmtiefs Emma und Kirsten über Deutschland hinwegfegen, hält das Hoch Simone Einzug in die gut geheizten Wohnzimmer und unsere mit zerzausten Haaren bedeckten Häupter.

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