So, nach einer gefühlten Ewigkeit gibt es an dieser Stelle mal wieder etwas Neues von „Unterwegs“. Zurückmelden möchte ich mich dabei mit einem Bericht über eine Region die schon ganz lange auf meiner Liste der „Must See – Reiseziele“ ganz weit oben stand, den Dolomiten in Südtirol.
Ja ich weiss Südtirol klingt zunächst etwas bieder, aber ich wollte doch wissen was dran ist am viel beschriebene Zauber jener Berge die kein geringerer als Reihold Messner als
„Die schönsten Berge der Welt“
…bezeichnete und deren…
„schönen, einzigartigen und schroffen Formen „
…auch Goethe einst schon faszinierten und inspirierten. Hier der erste Teil meines Berichtes aus dem Herzen der Dolomiten einem Naturparadies der besonderen Art.
Das Fassatal erstreckt sich über ca. 40Kilometer länge im Schatten einiger der imposantesten Felsformationen der Dolomiten. Es folgt dabei wunderschön dem Flußlauf des Aviso und ist ein Mekka für Aktivurlauber egal ob zu Fuß, auf dem Rad, oder im Winter aus Skiern.
Die durch den winterlichen Ansturm von Skitouristen sehr gut erschlossenen Infrastruktur mit vielen Seilbahnen und Almhütten, aber ganz besonders die mehr als 300 Kilometer an markierten Wanderwegen machten das Fassatal für mich zu einem perfekten Ausgangspunkt für eine aktive Woche. Sehr praktisch ist es dann auch das sich die Orte im Fassatal zusammengeschlossen haben und dadurch z.B. mehrtages Pässe für 50-60 Euro erwerben kann, die zur Benutzung aller Seilbahnen und Busverbindungen berechtigen, was doch erheblich Geld spart und die Organisation der Wandertouren vereinfacht auch wenn man kein Fahrzeug dabei hat.
Nachdem ich ja schon viel über die Faszination der Dolomiten gehört und gelesen hatte ging es nun endlich los, über atemberaubende Felswege, blühenden Almwiesen, durch saftige Wälder und nach nur 15 Minuten war mir bereits klar, alles was geschrieben wurde kann nicht ansatzweise in Worte fassen wie spektakulär schön die Landschaft hier wirklich ist.
Vor 250 Millionen Jahren aus dem prähistorischen Tropenmeer entstanden, wurden die Dolomiten von Wasser, Wind und Eis geformt und bestechen besonders durch ihre rohen und schroffe Felsspitzen, für Photofreunde ein wahrer Hochgenuss, also auf Wanderungen immer genug Speicherkarten einstecken.
Apropos Wandertouren, das Fasstal bietet von leichten Wanderwegen für fußkranke bis zu wirklich anspruchsvolle Klettertsteigen für geübte so ziemlich alles was das Herz begeehrt. Da ich keine Erfahrung hatte was leicht und schwierig in diesem Gelände bedeutet habe ich mir vorab einen Kompass-Wanderführer (Rother bietet ebenfalls gute Führer auf ähnlichem Nieveau an) besorgt und mir verschiedene Touren ausgewählt von denen ich dachte das sie für mich geeignet sind, musste aber im Laufe der Zeit feststellen das ich mir doch ruhig etwas mehr zutrauen konnte und wollte 😉
Der Name „Dolomiten“ für diese Region in Südtirol bürgerte sich erst um das Jahr 1864 ein. Bei den Dolomiten wurde der Landschaftsname von seinem vorherrschenden Mineral abgeleitet, das wiederum den Namen seines Entdeckers trägt: Dolomiten – Dolomit – Deodat de Dolomieu.
Richtig gut ausgestattet sind ebenfalls die viele Almhütten und mal ehrlich, was gibt es nach einem langen Wandertag schöneres als diesen bei einem großes Stück Apfelstrudel mit Vanillesauce und einem Capuccino ausklingen zu lassen.
Mit ein wenig Pathos geschrieben liest man auf der Webseite des Fassatals:
Spitze Zinnen, schroffe Grate und steile Felswände glühen im Abendlicht in einem tiefen Rot auf, um über Orange und Violett sanft in die Dunkelheit der Nacht zu gleiten. Die einzigartige Zusammensetzung des Dolomitgesteins macht die so genannte Enrosadira möglich, ein wahres Wunder der Natur.
Wer allerdings die Lichtspiele von Schatten und Licht besonders am Morgen und Abend erleben durfte dem steht wirklich häufig aufgrund der gewalt der Bilder einfach nur der Mund offen…..schon beeindruckend. So wundert es auch nicht das die Dolomiten 2009 von der UNESCO in die Weltnaturerbe-Liste aufgenommen wurde.
Atemberaubende Naturerlebnisse machen bei gutem Wetter natürlich doppelt so viel Spaß und so kann ich den September als Reisezeit nur empfehlen, die Temperaturen sind morgens zwar noch frisch (habe zwei mal sogar kratzen müssen am Auto) aber über den Tag erreicht man immer 15-20°C. Weiterhin ist die Wetterlage zu dieser Zeit häufig stabil und es ist nicht mehr so voll da die Sommerferien in Italien im August enden. Es sollte einem aber dennoch bewusst sein das man sich im hochalpinen Gelände bewegt und die Schneefallgrenze bei schlechtem Wetter schnell rapide absinken kann, also lieber eine Jacke zuviel eingepackt als eine zu wenig, auch wenn man sie den ganzen Tag schleppen muss.
Meine Touren Highlights im Fassatal:
- Rosengarten: Aufstieg zu Vajolethütte und Santnerpass
- Langkoffel: Rund um den Plattkoffel mit Aufstieg
- Sella: Aufstieg zum Piz Boe und Piscadue
- Bindelweg
- Lino Pederiva Weg
Nach einer schönen Zeit im Fasstal in der jeder Tag neue wunderbare und erhabene Momente bereithielt, ist es beschlossene Sache, ich komme wieder, aber dann ganz bestimmt mit meinem Rennrad im Gepäck.