Little Miss Sunshine
von Jonathan Dayton und Valerie Faris, mit Abigail Breslin, Greg Kinnear und Toni Colette.
Olive hat es geschafft: Aufgrund einer Diätpillenaffäre ihrer Vorgängerin in die Vorauswahl zur Little Miss Sunshine aufgerückt, muss Sie nur noch von Albuquerque nach Kalifornien, um dort auf dem Laufsteg zu glänzen. Und so bleibt ihrer Familie nichts anderes übrig, als den alten, klapprigen VW-Bus zu besteigen und die 1200 Meilen zum Wettbewerb zurückzulegen. Und ähnlich schräg wie der Bus ist auch die Familie: Vater Richard versucht verzweifelt, einen Verleger für dein Programm „Die neun Stufen zum Erfolg“ zu finden, mit dem er seit Jahren seine Familie nervt, Opa Edwin schnupft Heroin und hat nur Frauen im Kopf, Bruder Dwayne liest Nietzsche, hat ein Schweigegelübde abgelegt und kommuniziert nur über Schreibblock, Onkel Frank hat einen Suizidversuch hinter sich, nachdem er aufgrund unerfüllter Liebe zu einem Studenten seinen Job und seine Reputation als #1 Proust Kenner verloren hat, und Mutter Sheryl schließlich versucht nur noch, ihre Familie zusammenzuhalten. Und so geht auf der Reise nicht nur die Kupplung, sondern auch der ein oder andere Traum kaputt…
Herrlich. Ein typischer Road-Movie, mit dem es ist, wie mit Spaghetti Bolognese: Hat man zwar schon tausendmal gegessen, schmeckt aber immer wieder gut. Besonders dann, wenn sie gut gemacht sind. Und dieser Film ist sehr gut gemacht. Eine fantastische Ansammlung schräger Figuren, zusammengehalten nur durch Familienbande, und mittendrin die pummlige Olive, die mit ihrem unerfüllbaren Traum, Little Miss Sunshine zu werden, noch die normalste ist. Hier Reihen sich wunderbare Dialoge an skurrilste Situationen, und wer glaubt, das sei schon alles, der soll das Finale abwarten. Hier zeigt sich schließlich, dass die wahre Little Miss Sunshine nicht in einem Wettbewerb gewählt wird. Sie ist es einfach. (10)