Am Ende kommen Touristen
von Robert Thalheim, mit Alexander Fehling und Ryszard Ronczewski.
Zivi Sven hat es nicht leicht. In letzter Minute platzt sein Zivi-Job in Amsterdam, und das einzige, was er findet, ist eine Stelle in Oswiecim – auch bekannt als Auschwitz. Einquartiert wird er zunächst bei dem Holocaust-Überlebenden Krzeminski, einem etwas verschrobenen älteren Herren, der alte Koffer restauriert und Svens Betreuungsversuche nach Kräften ignoriert. Und auch Svens Versuche, der Situation als Deutscher in Auschwitz etwas positives abzugewinnen, indem er mitd er hübschen Fremdenführerin Ania anbändelt, wollen nicht so recht gelingen…
In Kooperation mit dem ZDF entstand dieser Film an Originalschauplätzen in Auschwitz, denen man ihre Geschichte nicht ansieht, so harmlos sieht es aus, ganz im Gegensatz zu seinen Besuchern, deren aufgesetzte Betroffenheit nur ihr Unverständnis kaschiert, ihre Unlust zur wirklichen Auseinandersetzung mit der Geschichte, die ihr Gesicht nicht in Ruinen zeigt, sondern in den wahren Geschichten manchmal unbequemer Menschen, mit deren Tod auch ein Teil der Geschichte sterben wird. Ein kleines Fernsehspiel im Kino, ruhig, intensiv, lebensnah. Und Auschwitz als Hauptdarsteller, wie man ihn bisher so unscheinbar nie sah. (7)