Die Westküste Korsikas sieht auf einer Landkarte aus, als hätte jemand ein Stück abgebissen. Das liegt vor allem an den vier großen Golfs, die fjordartig ins Land geschnitten sind. Von Süden kommend sind wir inzwischen bei dem nördlichsten und landschaftlich schönsten Golf – dem Golf von Porto – angelangt. Ich weiß nicht warum, aber aus irgendeinem Grund ist hier das Meer blauer, die Felsen roter und die Luft klarer als anderswo auf der Welt. Die Ausblicke von den Steilküsten auf die ins Meer herabstürzenden Klippen sind eine Art geologische Bewusstseinserweiterung und rauben einem den Atem.
Leider müssen wir Korsika früher verlassen, als ursprünglich geplant, und so haben wir die letzten Tage ausgiebig den spektakulären Bilck von unserem Bungalow auf das Capu Rossu, den (wirklich) westlichsten Punkt Korsikas, genossen und begeben uns nun bald auf die Fähre von Bastia zurück auf das Festland. Joram hat das Prinzip des Krabbelns durchschaut und – auch wenn es noch recht langsam geht – durch dieses Erfolgserlebnis seine gute Laune wiedergefunden. Korsika scheint ihm zu gefallen und so bleibt nur noch zu sagen: Heut‘ ist nicht aller Abend Tage – wir kommen wieder, keine Frage!
Liebe Grüße und bis bald
Tobias