Get Out

Get Out
von Jordan Peele, mit Daniel Kaluuya, Allison Williams, Catherine Keener und Bradley Whitford

Das frisch verliebte junge Paar Chris und Rose sind etwas nervös, steht doch der erste Besuch bei ihren Eltern vor der Tür. Neben den üblichen Fragen die sich in so einer Situation stellen, ist Chris besonders nervös. Schließlich ist er schwarz, Rose und ihre Eltern weiß. Doch die Sorgen, so scheint es sind unbegründet. Die Schwiegereltern heißen ihn in ihrem abgelegenen Haus herzlich willkommen, und Entspannung macht sich breit. Fast. Denn irgendwas an der Atmosphäre ist trotz der Freundlichkeit , nun ja, faul. Das (schwarze) Personal zeigt gelegentlich unheimliche „Aussetzer“, Roses Mutter ist eine Spur zu hartnäckig dabei, ihm eine Hypnosesitzung zum Kurieren seines Rauchens anzubieten, und irgendjemand stöpselt ständig sein Handy vom Ladegerät ab. Bei einer großen Feier am nächsten Tag wird alles noch viel bizarrer, und in Chris wächst das Bedürfnis, abzureisen. Dass es dazu schon längst zu spät ist, merkt er leider erst viel zu spät…

Auch wenn Sven das alles für viel zu klischeehaft und vorhersehbar hielt (sind Mysterythriller das nicht immer?), habe ich mich köstlich amüsiert. Meisterhaft gelingt es Regisseur und Drehbuchautor (Jahaa, das ist meist ein gutes Zeichen!) Jordan Peele, Spannung und Grusel aus einer banalen Situation langsam bis zur Unerträglichkeit zu steigern, bevor er uns mit der bizarren Auflösung die Ereignisse verstehen lässt und alles im gnadenlosen Finale auf die Frage zuläuft, wer gewinnt. Würze erhält die Handlung durch die hierzulande weniger, in den USA mehr präsente Rassenfrage, mit deren Klischees Peele geschickt spielt. Das alles mag keine Oscar gewinnen, ist aber erfrischend und unverkrampft inszeniert und unterhält, wie eingangs erwähnt, ungemein. Insofern von mir (nicht von Sven) eine klare Empfehlung. (9/10)

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