Vor genau 12 Jahren hatte ich auf meinem Rückflug aus Asien einen Zwischenstopp von ganzen 8 Stunden in London. Mit schweren Augen, starkem Jetlag und den kläglichen Resten meines Reisebudgets verging mir recht schnell die Lust am imens teuren Sightseeing in der englischen Hauptstadt und somit war forthin klar da muss ich nochmal hin, dann aber ausgeschlafen, mit mehr Geld in der Tasche und vorallem länger als für 8 Stunden…..
Der erste Eindruck von London ist überwältigend, überall um einen herum wuseln unglaublich viele Menschen, Geschäftleute mit Aktentaschen, extravagant gekleidete Jugentliche, Sportler beim Joggen, Touristen mit dicken Kameras um den Hals und wohin man nur schaut schwarze Taxen und rote Doppeldeckerbusse. Es dauert tatsächlich ein wenig bis ich mich daran gewöhnt hatt, das in dieser Stadt irgendwie alles gleichzeitig zu passieren scheint, aber dann entfaltet die Stadt ihren ganz eigenen Charme und ein Besuch in London wird auf einmal zu einem wahren Erlebnis.
Selten war ich von einer Stadt so beeindruckt, schon alleine die vielen Gegensätze und die Mischung aus alt und neu schaffen einen ganz eingenen Reiz, so begegnen einem zwischen den neuen Hochglanzbürogebäuden immer wieder alte Pubs und das quirlige Leben auf den Straßenmärkten, sehr cool. Die Themse bildet das Zentrum und so ist ein Spaziergang entlang des „Thames Path“ nicht nur ein Pflichttermin sondern auch absolut zu empfehlen da eine Sehenswürdigkeit entlang des Flusses die nächste jagd und die Ausblicke unvergesslich bleiben.
Wer nach Lodon fährt braucht einen dicken Geldbeutel, den Sightseeing ist teuer, St Paul´s 16£, London Eye 20£, The Shard 25£, Tower of London 20£, usw., aber zumindest ist der Eintritt in alle Museen der Stadt umsonst und man kann auch durch Sammeltickets für verschiedene Sehenswürdigkeiten Geld sparen. Ich für meinen Teil bin ein großer Fan davon eine Stadt aus der Vogelperspektive zu erleben und so das ganze urbane Außmaß zu bewundern, deshalb war für mich die Fahrt im „London Eye“ und „The View from The Shard“ obligatorisch. Beim „London Eye“ würde ich übrigens empfehlen die Karten gleich morgens zu kaufen denn da ist die Schlange an der Kasse kürzer und die Gondeln sind ebenfalls nicht so voll.
Teuer hin oder her für mich waren beide Attraktionen ihr Geld absolut wert zumal ich das ganze Wochenende bestes Sonnenwetter bei guter Sicht geniessen konnte und es vom typischen Londoner Wetter mit Nebel und Nieselregen keine Spur gab.
Neben den vielen Sehenswürdigkeiten hat London viele stylische und hippe Viertel zu bieten in denen man jede Menge extravagante und abgefahrene Läden findet. In keiner anderen Stadt habe ich übrigens vorher soviele schlecht gekleidete Frauen gesehen als hier, Engländerinnen scheinen einen faible für Presswurst-Outfits zu haben.
Einen der beliebtesten Straßenmärkte findet man immer wieder Samstags in der Portobello Road in Notting Hill (ja, ja genau das ist die Straße wo die Julia in dem Film mit dem Hugh….) auf dem, neben vielem Tourigedöns, auch jede Menge antikes und kulinarisches angeboten wird, ein guter Platz um günstig etwas zu essen. Brauchen die Beine dann mal eine kurze Pause vom vielen Sightseeing so kann man dem Stadttrouble für kurze Zeit in einem der großen Londoner Parks entkommen (vielleicht ausgenommen des St James Park durch den sich Jede Menge Touris auf ihrem Weg zum Buckingham Palace schieben), mit nem Sandwich und nem Coffee to go wirklich zu empfehlen.
Wer die Möglichkeit hat sollte umbedingt ein Konzert besuchen, für mich ein unvergessliches Erlebnis (nachzulesen hier….). Wer allerdings gerne zu einem Spiel der Premier League gehen möchte sollte sich früh um Karten bemühen (siehe hier…) und sich bewusst sein das es teuer werden kann. Wie ich selber leidvoll erfahren musste ist es vor dem Stadion fast unmöglich Karten zu bekommen und es werden schnell astronomische Preise aufgerufen (die wollten 80£ für ein Ticket: Queens Park Rangers – Arsenal), weiterhin begiebt man sich dabei auch in Gefahr da Schwarzmarkthandel in England schwer bestraft wird. Sollte es dann aber wie bei mir eben nur zu einem kurzen Blick auf die Spieler vor dem Stadion reichen ist das auch kein Beinbruch den einen Match Day in einem Pub rund um die Stadien anzuschauen ist ebenfalls ein echtes Erlebnis.
Zurückblickend lässt sich nur sagen es war ein tolles Wochenende, in einer tollen Stadt und ganz sicher werden nicht erst wieder 12 Jahre vergehen bis ich wiederkommen werde.