Die CJUergens.de Redaktion meldet sich hiermit aus dem Urlaub zurück. Weihnachten ist überstanden, das neue Jahr feierlich begrüßt, die Oscarverleihung steht vor der Tür. Da wird es höchste Zeit für meinen persönlichen Rückblick aufs vergangene Kinojahr. Und der ist durchaus erfreulich. Unerfreulich ist, dass Sven und ich es zu meiner Bestürzung auf nur 26 [sic!] Filme gebracht haben – das ist inakzeptabel und wird sich auf den Vorsatz fürs neue Jahr auswirken – statt mehr Sport jetzt also mehr Kino. Doch zurück zu den Filmen:
Nach gründlicher Recherche in meiner Filmdatenbank und reiflicher Überlegung hier nun die …
Top 6 des Jahres 2011
- Cheyenne – This Must Be The Place: Nicht, dass ich so genau sagen könnte warum, aber dieser Film hat mich noch über Wochen beschäftigt. Sean Penn ist grandios, die Geschichte auf ihre Art warmherzig und bewegend, die Bilder sind fantastisch, doch der Film ist mehr als die Summe dieser Teile, er ist ein Gesamtkunstwerk, dass isch nur schwer fassen lässt – und vielleicht gerade deshalb so fasziniert.
- Crazy, Stupid, Love: Diese unglaublich originelle, witzige, sympathische und glänzend besetzte Liebeskomödie gehört in jedes DVD-Regal!
- Hell: Jaa, auch ein deutscher Film hat Chancen für die Top 6 – Bonuspunkte für schmales Budget und Erstlingswerk sind da gar nicht notwendig, denn dieser absolut untypische deutsche Film lässt noch großes vom Regisseur erwarten – viel Staub, viel Sonne und menschliche Abgründe im Endzeitszenario bieten atemlose Spannung, wie man sie in Deutschland nicht erwartet hätte.
- Almanya: Und dann gleich noch einer: Mit dieser warmherzigen Integrationskomödie wurde auf herrlich unterhaltsame Weise mal ein Gegenpol zu Sarrazins Theorien gesetzt. Wir sind halt alle nur Menschen.
- Sucker Punch: Schlagt mich. Aber dieser Actionreißer ist visuell dermaßen überwältigend, die Handlung im Verhältnis zum Effektebudget so ausgefeilt, dass kein Weg an dieser Plazierung vorbeiführt.
- Super 8: Und gleich noch ein Actionreißer. Auch wenn die Alien-Thematik durch diesen Film nicht gerade neu definiert wird, die Rahmenhandlung um die Mini-Spielbergs, die beim Zombie-Film-Dreh unfreiwllig in den Konflikt zwischen Aliens und US-Regierung geraten, ist einfach köstlich.
Flop 5 des Jahres 2011
- Tree of Life: Wer, bitteschön, kommt auf die bekloppte Idee, eine Rückblende beim Urknall zu beginnen? Konnte mir auch egal sein, wir sind in der Steinzeit gegangen. Mann, watt schlecht.
- Hangover 2: So originell der erste Film war, so fantasielos der zweite. Satt einer neuen Geschichte wurde das Drehbuch per Suchen&Ersetzen geschrieben: Las Vegas -> Thailand, Fehlender Zahn -> fehlender Finger, Bräutigam auf Dach -> Bräutigam im Fahrstuhl etc. Wird seinen Schnitt gemacht haben, bleibt aber eine Schande für die Branche.
- Poll: Ja, da musste ich auch erstmal nachlesen, hatte den Film völlig verdrängt. Schwerfälliges Historiendrama über die Uroma vom Regisseur. Laaaaaangweilig.
- Last Night: Noch schwerfälligeres Beziehungsdrama. Worum es geht? Vergessen. Besser so.
- Blue Valentine: Monstermäßig schwerfälliges Beziehungsdrama. Toll gespielt, aber seeeeehr deprimierend.
Seien wir gespannt, was das Kinojahr 2012 uns so bringt, in diesem Sinne,
Euer freudig gespannter chrjue