Zum Abschluss der Serie „Unterwegs in Namibia“, möchte ich auf dieser Plattform noch von meinem Besuch bei einem privaten Hilfsprojekt in den Townships von Windhoek berichten. Dieser Besuch hat mich stark berührt und ich möchte jeden dazu aufrufen zu helfen.
Havana ist ein informeller Teil von Katutura, dem Armenviertel von Windhoek. Wellblechhütten ohne fließend Wasser und Stromanschluss prägen das Stadtbild. Viele der hier lebenden Menschen sind arbeitslos und aufgrund einer Mischung aus Gleichgültigkeit und Perspektivlosigkeit dem Alkohol verfallen. Die AIDS Quote in der durchweg schwarzen Bevölkerung liegt bei über 20%. Besonders Leidtragende dieser Lebensumstände sind die Kinder welche aufgrund, der Armut nicht am Schul- und Bildungssystem teilnehmen können und so nur wenige Chancen haben aus diesem Leben auszubrechen.
Das Leben der Kinder in diesem Viertel wird von den schwierigen Bedingungen in den Familien geprägt und Gewalterfahrungen sind häufig anzutreffen. In dem Glauben das einzig eine große Familie, eine Altersvorsorge bedeutet, bekommen Mädchen aus diesem Viertel oft selbst noch im Kindesalter, den ersten Nachwuchs. Aufgrund der Armut können nicht viele Familien ihren Kindern geregelte Mahlzeiten zubereiten so das Hunger ebenfalls ein weit verbreitetes Problem darstellt.
In dieser schwierigem Umgebung hat Frieda Kemuiko Geises (38) mit aufopferungsvoller Hingabe 40 Kindern zwischen 4 und 12 Jahren mit der „Havana Soup Kitchen“ eine Anlaufstelle der Hoffnung geschaffen. Frieda, selbst aus Katutura, kennt den Township von innen und spricht viele namibische Sprachen (Herero, Owambo, Damara, etc.), was für den Umgang mit Kindern aus verschiedensten Stammesgruppen notwendig ist.
In der Soup Kitchen erhalten die Kinder zwei geregelte Mahlzeiten am Tag, Frühstück und Mittagessen. Tagsüber werden die Kinder betreut und haben die Möglichkeit miteinander zu spielen, außerdem bekommen sie eine Grundbildung um sie auf die Schule und das Leben vorzubereiten. Nicht selten sind die Eltern der Kinder Analphabeten so das es nicht verwundert, dass keines der Kinder bis vor kurzem auch nur ein einziges Wort Englisch (Amtssprache in Namibia) geprochen hat. Seit Eröffnung der Soup Kitchen im Juni 2010 haben sich die Kinder bereits einen einfachen Wortschatz erarbeitet und machen damit einen ersten Schritt später am öffentlichen Leben in Namibia teilnehmen zu können.
Eine persönliche Anmerkung dazu sei gestattet. Ich stehe selber Hilfsprojekten immer eher skeptisch gegenüber (kommt das Geld auch wirklich bei den Bedürftigen an?, Verteilungsproblematik, etc. ), habe aber vor Ort erleben können, wie einzelne Personen mit Hingabe versuchen einen Ort der Hoffnung für die Schwächsten unter den Armen, den Kindern, zu schaffen. Während meines kurzen Besuchs war ich tief bewegt von Freude, Herzlichkeit und Dankbarkeit dieser Kinder für jede noch so kleine Hilfe und Aufmerksamkeit.
Um eines der vierzig Kinder in der „Havana Soup Kitchen“ für einen Monat zu versorgen, werden nur 150 namibische Dollar benötigt, was umgerechnet ca.15 Euro entspricht, in Deutschland nicht viel Geld!
Im Moment wird das Projekt ausschließlich durch den Einsatz von Frieda vor Ort, sowie durch Privatspenden, u.a. durch den Verein Pallium e.V., finanziert. Auch Sachspenden (Kleidung, Spielsachen, etc.) sind jederzeit herzlich willkommen. Aufgrund der Verteilungsproblematik werden diese, auf einer Art Flohmarkt, günstig an die Eltern der Kinder verkauft und der Erlös fließt später in die Soup Kitchen.
Wer noch mehr über das Projekt erfahren möchte findet noch mehr Informationen unter: www.havana-soup-kitchen.com
Wenn auch ihr den Kindern der „Havana Soup Kitchen“ helfen wollt, könnt ihr das direkt über den Verein Pallium e.V. unter folgender Adresse tun….
Spendenkonto des Vereins
Pallium – Forschung und Hilfe für soziale Projekte e.V.
Volksbank Giessen-Friedberg
BLZ 513 900 00
Konto-Nr.: 2 267 608
Verwendungszweck: Havana Soup Kitchen
Der Verein stellt bei Angabe der Adresse als Verwendungszweck auch eine Spendenbescheinigung aus und verschickt einen Newsletter. Man kann also stets sehen was mit seiner Spende passiert und wie sich das Projekt entwickelt.
…………..…..jede noch so kleine Spende hilft………….Vielen Dank!
Halloli,
ich bin im Jan/Febr. mal wieder in Windhoek, um dort Freunde zu besuchen.
Super gern würde ich das Havana in Katutura besuchen! Sehr gerne möchte ich dieses natürlich auch unterstützen! Vllt ist ja mal Zeit für ein persönliches Gespräch! Ich bin vom 13.01. bis 10.02. (bis auf eine Woche) vor Ort..;)
Herzliche Grüsse aus Deutschland
Ute Martin