Auf meiner Fahrt aus der Region um die Kvarer Bucht Richtung Süden bin ich, nach meinem Abstecher ins Landesinnere, in Norddalmatien angekommen. Von der Stadt Zadar aus geht es wieder mal auf die Autofähre (die Kreuzfahrt der kleinen Leute), um in den nächsten Tagen zunächst die Insel Dugi Otok zu besuchen, danach entlang der dalmatinischen Küste bis nach Polace hinab zu reisen und abschließend ein paar Tage auf Mljet zu verbringen. So tuckert die Fähre dann langsam mit mir und meinem Polo dahin, hinein in die zweite Woche auf meiner Reise durch Kroatien von der Kvarner Bucht bis nach Dubrovnik…………
Dugi Otok
Die Insel Dugi Otok ist jene Insel, die als Ausgangspunkt für einen Ausflug in den spektakulären Kornati Nationalpark dient und selbst im Süden mit der tief eingeschnittenen Bucht Telascica liegt, und einen durch landschaftliche Schönheit bestechenden Naturpark zu bieten hat. Der Name Dugi Otok bedeutet „lange Insel“ und das trifft es wirklich absolut, denn die Insel erstreckt sich bei einer Breite von gerade mal 4 Kilometern (knapp fährt man mal um eine Kurve, schon sieht man die Küste auf der anderen Seite) über eine Länge von 43km. Die südöstliche Spitze von Dugi Otok wird durch die über 8km lange Bucht von Telascica geteilt, die selbst aus 25 kleineren Buchten besteht und dadurch einen der schönsten Naturhäfen der Adria darstellt.
Der westliche Flügel der Bucht wird daher auch stark von Seglern frequentiert und ist gut erschlossen. Hier gibt es auch einen Naturpark (eigentlich kostet es Eintritt aber als ich dort ankam hatte der Parkwächter keine Eintrittskarten mehr und hat mich durchgewunken – nett) und den Salzwassersee -Mir „Frieden“- zu besuchen, in dem es sich herrlich schwimmen lässt. Ein weiteres Highlight ist die westliche, steil zur Adria hin abfallende Küstenlinie. Der östliche Flügel hingegen ist nahezu unberührt und nur von ein paar kleinen Rad- und Wanderwegen durchzogen. Hier zeigt sich die Insel quasi noch von ihrer unberührten Seite und es war wunderschön hier auf den kleinen Wegen, mit grandiosem Blick auf die umliegenden Inselchen seine Joggingrunden zu drehen. Ob man sich auch im Norden die Gebiete um die Stadt Bozava anschauen muss, sollte jeder für sich entscheiden, ich für meinen Teil fand den Süden der Insel für ein paar erholsame Urlaubstage völlig ausreichend und auch landschaftlich viel schöner. Was man sich definitiv nicht entgehen lassen sollte sind die Kornaten, jene 147 kleinen, meist unbewohnten Inselchen, die mit ihren gerade mal 69 Km² das größte Archipel der Adria bilden.
Die wirklichen schönen Bootstouren beginnen von Sali aus und kosten (wenn man nicht gerade wie ich das Glück hat, einen Feiertag zu erwischen, an dem die Fährfahrt umsonst ist) für einen Tag ungefähr 40-50 Euro. Von Dugi Otok gehen die Touren, zuerst entlang der der Adria zugewandten Seite, bis zum kleinen Hafen Piskera, um auf den Rückweg auf einer anderen Route durch die Inselwelt der Kornaten zu schippern. Die Region gilt nicht umsonst als Mekka für Segler, die Farbspiele der Sonne auf den kargen, bergigen Inseln vom Boot aus zu beobachten ist schon etwas ganz besonderes.
So vergingen die 3 Tage auf Dugi Otok wie im Fluge und so wurde es Zeit die letzte Station vor meinem Ziel Dubrovnik in Angriff zu nehmen, die süddalmatinische Insel Mljet.
Mljet
Man sagt, von allen Adriainseln sei Mljet die hübscheste. Selbst Odysseus soll hier, einmal an Land gespült, sieben Jahre verbracht haben. Ich persönlich musss zugeben, daß jede der Inseln, die ich besucht habe, etwas Besonderes hatte und ich gar nicht weiß, welche jetzt am hübschesten war – alle waren schön. Fakt ist: Mljet ist grün! Die Insel ist zu großen Teilen mit Wald bedeckt und zeigt eine üppige Vegetation, was einem besonders dann auffällt, wenn man von den doch eher kargen Kornaten kommt. Weiterhin eignet sich Mljet hervorragend, um mal so richtig die Seele baumeln zu lassen. Hier ist alles wunderschön unhektisch, entspannt und entschleunigt (mein Lieblingswort). Schon alleine die Antwort auf die Frage an meine Vermieterin, wo ich den hier baden gehen könnte? – „Ich springe für gewöhlich immer einfach vom kleinen Anleger vor unserem Haus“ – sagt doch schon alles. So habe ich es dann auch ruhig angehen lassen, mein Frühstück immer zu gleichen Teilen am Anleger mit den Fischen geteilt, den Tag im naheliegenden Nationalpark schwimmend verbracht und nach dem Abendbrot auf dem Anleger bei einem Bierchen die Sterne aufgehen sehen…….Seele baumeln lassen halt. Lustiges habe ich dabei bei einer Schnorchelrunde erlebt, wo sich doch tatsächlich ein neugieriger Kormoran erdreistet hat, mal zu testen, was denn da für ein großer Fisch in seiner Bucht rumschwimmt – und mir mal kurz auf den Kopf gehackt hat. Als der vermeintliche Fisch dann aus dem Wasser auftauchte und ihn aus seiner großen Taucherbrille verdutzt ansah zog der kleine Kormoran dann doch etwas verwirrt von Dannen……
Der Nationalpark am westlichen Ende ist neben der entspannten Atmosphäre das Highlight der Insel. Zwei wunderschöne Salzseen, eingerahmt von dicht bewachsenen Bergen, laden hier zum Schwimmen ein. Ein Radweg führt um die Seen herum, und zahlreiche gut markierte Wanderwege verführen zu einem Abstecher in die nähere Umgebung. Besonders empfehlenswert ist dabei der Weg von Sali auf die höchste Erhebung im Nationalpark, dem „Montokuc“ von dem man einen schönen Blick auf die Seen sowie die Hafenbucht von Sali geniessen kann. Erfreulich ist es, dass sich, selbst wenn sich hier viele Segler und Tagesausflügler aus den nahegelegenen Städten Dubrovnik und Split tummeln, immer eine kleine Stelle findet, an der man seine Ruhe hat und sich ungestört fühlen kann. In der Mitte des größeren der beiden Seen, dem „Veliko Jezero“, liegt ein Benediktiner Kloster, zu dem man entweder gemütlich mit dem Boot gelangen kann oder einfach hinüberschwimmt (man darf die Kapelle natürlich nicht in Badehose betreten).
Nach drei sehr relaxten Tagen ging es dann schweren Herzens auf das letzte Teilstück zum Ziel meiner Reise nach Dubrovnik, davon dann mehr im letzten Teil der Serie.