I love you Phillip Morris

I love you Phillip Morris

von Glenn Ficarra und John Requa, mit Jim Carrey und Ewan McGregor

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I Love You Phillip Morris

Nee, es geht hier nicht um Kippen. Sondern um die (in ihren Grundzügen) wahre Geschichte des Betrügers Steven Russell.

Die fängt eigentlich harmlos an. Er ist verheiratet, hat ein Kind und arbeitet als Polizist. Dennoch ist er unzufrieden, denn erstens kennt er seine Mutter nicht (adoptiert) und zweitens kann er seine Sexualität nur schwer ausleben (homosexuell). Als er seine Mutter schließlich doch findet, und sie ihn abblitzen lässt, und er zu allem Überfluss noch fast bei einem Unfall ums Leben kommt, beschließt er seinem Leben eine Wende zu geben: Er verlässt seine Frau und ist fortan schwul.

Aber, wie er selbst sagt, schwul sein ist teuer. Also bessert er sein karges Gehalt mit Trickbetrügereien auf. Und landet im Knast. Und verliebt sich dort unsterblich in seinen Mithäftling Phillip Morris. Und beschließt, seinem Leben eine Wende zu geben: Er will es mit Phillip verbringen. Als beide endlich aus dem Knast raus sind, zieht er also mit Phillip zusammen. Und um ihr luxuriöses Leben zu finanzieren, begeht er größere Trickbetrügereien. Und kommt wieder in den Knast. Und bricht aus. Und wird wieder gefangen. Und so weiter.

Was amüsant anfängt, krankt im weiteren Verlauf an mehreren Dingen:

Erstens ist der Film in der zweiten Hälfte nicht mehr spannend, sondern eine ermüdende Aneinanderreihung von Ausbrüchen und Einbuchtungen, mit dem Höhepunkt des inszenierten Todes. Meine Herren, wer denkt sich sowas aus? Ach ja, das Leben. Wenn dem so ist, muss ich leider feststellen, dass ich Steven Russell nicht mag. Er ist letztlich ein Krimineller, meinetwegen besonders schlau und ausdauernd, aber eben immer noch ein Betrüger.
Zweitens scheint sich Jim Carrey (den ich für chronisch unterbewertet halte, man denke nur an Der Mondmann oder Vergiss mein nicht) daher in der Rolle Steven Russells auch nicht sonderlich wohl zu fühlen. Das überspielt mit seinem bewährten Overacting, dem der Film tatsächlich den größten Teil seines Witzes verdankt. Wogegen Ewan McGregor auf die Rolle des einfältigen Lovers reduziert wird, meist nur dekorativ herumstehen und die Rafinesse von Steven bewundern darf und somit völlig verheizt wird.
Drittens ist der in den Medien hochgepushte Aspekt der Homosexualität in diesem Film und Carreys Umgang damit nur noch peinlich, und bei weitem nicht der Grund, warum dieser Film schlecht ist (s.o.). Schlecht ist, dass dies wohl der einzige Grund für die mediale Aufmerksamkeit und den Sprung in die zweite Kinowoche ist. Sei’s drum.

Mein Fazit: Ein weiterer Film für die Kategorien „Filme, die man getrost vergessen kann“ und „Noch ein Flop von Carrey“. Aber mit netter erster Hälfte. (2/10)

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