Na das nenne ich mal Timing, pünktlich zum 30 Beitrag in der Rubrik Unterwegs kann ich ein echtes Highlight meines Südamerikaurlaubes präsentieren. Als letzte Region besuche ich zur Zeit den Lake District im nördlichen Teil Patagoniens. Die ersten Tage gehörten dabei dem nördlichen Teil, wo ich von San Martin de los Andes ausgehend den Nationalpark am Vulkan Lanin besuchte und die Straße der sieben Seen (Ruta de los siete Lagos) von San Martin de los Andes nach Villa la Angostura entlangfuhr. Oder besser entlangschwamm (Regen, Regen nichts als Regen). Hier aber schon mal ein kleiner Vorgeschmack auf den Vulkan Lanin………
San Martin de los Andes liegt ca 190 Kilometer nördlich von Bariloche, malerisch in einer Bucht am Lago Lacar. Der Ort (25000 Einwohner) ist auch im Sommer, aber besonders im Winter wegen seiner tollen Skigebiete ein beliebtes Urlaubsziel der Argentinier. So wimmelte es auch jetzt von Touristen allerdings zu über 90% aus Argentinien, was wirklich sympathisch anzumerken ist. Zum Glück lässt der Ort im Vergleich zu Bariloche die vorherrschende Hektik des Hochtourismus vermissen und es geht hier eher beschaulich zu. Lustig ist es allerdings schon, dass es hier nur ca. 5 Strassen gibt, man aber dennoch eine Stadtrundfahrt im englischen Doppeldeckerbus machen kann, was von argentinischen Familien auch mit
Begeisterung angenommen wird. Die Lage in der Bucht am Lago Lacar ermöglicht einige schöne Wanderungen in die naheliegenden Berge, von wo aus man eine herrliche Aussicht auf den Ort und den auf den See geniessen kann, oder sich einfach an der Blütenpracht auf dem Weg erfreut.
Der Grund, warum ich nach San Martin de los Andes gekommen bin, ist allerdings die Nähe zum nördlich von San Martin liegenden Vulkan Lanin. Alleine schon die Anfahrt, die sich über zwei Stunden auf einer sehr, sehr rumpligen Schotterpiste hinzog und einem schöne Blicke über einen See (Lago Huechulafquen – wer das problemlos Aussprechen kann, dem herzlichen Glückwunsch) auf den schneebedeckten Vulkan erlaubte, war ein Erlebnis für sich..
Meine Theorie ist ja, dass die Hälfte der Einwohner in Südamerika ein Erdbeben oder gar einen Vulkanausbruch gar nicht mitbekommen würde, da sie sich just in den Moment in einem Bus auf einer der schlaglochübersäten Schotterpisten befinden und das Rumpeln als ganz normal empfinden würden, aber egal.
Beeindruckend erhebt sich der Vulkan Lanin mit seinen 3776 Meter Höhe aus der patagonischen Ebene. Besonders schön wirkt der Berg durch seinen ständig vom Eis und Schnee bedeckten, konusförmigen Gipfel. Wer versuchen möchte den Berg zu besteigen, kann solche Touren überall in den Orten rund um den Nationalpark problemlos buchen, sollte nur die nötige Fitness dafür mitbringen und natürlich die nötige Zeit, auf das passende Wetter zu warten (was einige Zeit in Anspruch nehmen kann). Ich für meinen Teil habe mich auf die Wanderung von der Nationalparkinformation am Puerto Canoa bis zum Basislager beschränkt. Die Wanderung führt einen durch ein Waldgebiet immer entlang eines Flusses, um einen nach gut 10 Kilometern, über einen steilen Anstieg auf eine Schulter des Vulkans zu führen, von wo aus man einen schönen Blick auf den Gipfel genießen kann. Da es die letzte Zeit besonders viel Niederschlag gegeben hat (habe ich ja schon mal im einen oder anderen Bericht angemerkt), lag schon kanpp unterhalb der Vegetationsgrenze jede Menge Schnee.
Somit hatte auch ich zu guter Letzt noch eine kleine Portion Winter, quasi als Vorbereitung auf meine baldige Rückkehr ins kalte Hamburg. Für die letzten Tage geht es jetzt noch nach Bariloche, in der Hoffnung, nochmals in den Bergen wandern zu können. Die Wettervorhersage macht allerdings nicht viel her, wie Eingangs schon erwähnt Regen, Regen, nichts als Regen.