von Anne Fletcher, mit Sandra Bullock, Ryan Reynolds und Betty White
Was Amanda Priestley für die Mode, ist Margaret Tate für die Verlagsbranche: ein Teufel, eine eiskalte Hexe, eine knallharte Businessfrau ohne Gnade und Freunde. Im Unterschied zu dem Prada tragenden Teufel ist Margarets Assistentin allerdings zum einen männlich, zum anderen gut eingearbeitet und auf den Namen Andrew hört. Nebenbei geht er Ambitionen als Schriftsteller nach, doch Margaret lässt sein neuestes Manuskript in der Schublade einstauben, statt es zu verlegen. Echte Komplikationen ergeben sich, als Margaret wegen einer abgelaufenen Arbeitserlaubnis das Land verlassen soll. In der Not erfindet sie spontan eine bevorstehende Heirat mit dem ebenso überrumpelten wie verdutzten Andrew. Kurz darauf finden sich die beiden dann bei Andrews Familie in Alaska ein, um die Heirat offiziell zu machen. Mit ihrem rustikalen Charme bringen sie die eiskalte Geschäftsfrau schnell an den Rand des Nervenzusammenbruchs. Aber schließlich (und das ist bei so einem Film weiß Gott keine Überraschung) entdeckt sie ihr Herz doch wieder und beginnt an ihren Plänen zu zweifeln…
Wer sich diesen Film anschaut, erwartet vermutlich keine tiefgründige Handlung oder raffinierte Wendungen in der Geschichte. Und genau das erhält der Kinobesucher auch. Die Handlung ist reichlich vorhersehbar, die Figuren sehr eindimensional (Margaret: Zicke, Andrew: niedlich, Rest: gute Menschen. Punkt.) und die Gags mit wenigen Ausnahmen eher mittelmäßig. Lediglich das Zusammenspiel von Sandra Bullock und Ryan Reynolds bewahrt den Film vorm Abtauchen in die seichten Gewässer des Mittelmaßes – charmant und mit stimmiger Chemie kaspern sich die beiden durch die Untiefen der Handlung, und bevor Bullocks Overacting und Reynolds Dackelblick zu sehr nerven, ist der Film dann auch schon vorbei. Insofern eine durchweg mittelmäßige Liebeskomödie, die bei weitem nicht an den Witz von Genrevorbildern wie „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“, „Pretty Woman“ oder „Mitten ins Herz“ heranreicht, aber auch nicht übermäßig weh tut.. Und die ohne seine Stars in der Versenkung der Bedeutungslosigkeit verschwunden wäre. (7/10)
Chrjue, Dein Kommentar trifft es mal wieder ziemlich gut… aber Du hast die schöne Landschaft (Meer, Insel, Idylle) und den witzigen Abspann vergessen. Mit der richtigen Begleitung hat mir der Film viel Spaß gemacht. Aber objektiv betrachtet sind 7 Punkte wohl genau richtig. Bin gespannt auf deinen nächsten Beitrag!
Schraddel-N.
Dieses Wochenende hat der Film das GOLDEN TICKET bekommen. Das ist eine Auszeichnung in Österreich:
http://www.movie-village.com/2009/golden-ticket-fuer-selbst-ist-die-braut/
glg rene
Dazu seien mir zwei Anmerkungen erlaubt:
– Das Goldene Ticket erhält ein Film, der binnen 18 Monaten in Österreich 300.000 Zuschauer hat
– Nur weil ein Film erfolgreich ist, ist er nicht zwangsläufig gut – so lehrt mich die Erfahrung und der Blick in die Kinocharts (Final Destination 4, Horst Schlämmer, Dance Flicks. OK, die Basterds und Hangover taugen immerhin was)
Euer chrjue