Unterwegs – Aber warum ausgerechnet in Disneyland?!

Nicht erschrecken, heute gibt es mal einen Gastbeitrag von mir in dieser beliebten Ecke meiner Seite.

Warum Disneyland?
Warum Disneyland?

Ja ja, den bestürzten Gesichtsausdruck habe ich schon öfter gesehen, wenn ich Mittdreißiger (Seufz…) mich als Fan besagten künstlichen Unterhaltungsghettos oute. Und die Antwort ist doch so einfach: Ich mag’s einfach. Aber Warum? Da wird’s schon schwieriger. Zugegeben, ein solcher Vergnügungspark polarisiert, entweder man mag es oder man mag es nicht. Wobei die, die es nicht mögen, wohl auch nie einen Fuß dort reinsetzen würden. Aber zurück zur Frage: Es ist wohl die Philosophie, dem Besucher nicht einfach Achterbahnen vorzusetzen, sondern ihn in eine Geschichte mit einzubeziehen. Dieses „Theming“, die Paarung modernster Technik mit raffiniertester Show, macht eine Achterbahn zu einer Mondfahrt, eine Flugsimulator zu einem Weltraumshuttle oder einen Fahrstuhl zu einer Reise in ein andere Dimension. Und die Frage, wie das alles funktioniert, kann mich noch über Wochen beschäftigen. Die Perfektion, mit der das Themeing geschieht, sucht in Europa – vergeblich – ihresgleichen. Nicht umsonst beherbergt Disney mit Imagineering eine eigene Ideenschmiede mit Heerscharen von Ingenieuren, Designer, Architekten und Informatikern, immer auf der Suche nach der perfekten Illusion. Auch mich hat es auf dieser Suche (zum sechsten Mal übrigens) nach Disneyland verschlagen, und was würde daher näher liegen, als mit den frischen Erinnerungen mal darüber zu berichten, um dem interessierten vergnügungssüchtigen Pauschaltouristen ein paar Tipps mit an die Hand zu geben.

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Wegweiser

Das Disneyland Resort Paris

… ist seit seiner Eröffnung vor 17 Jahren kontinuierlich gewachsen. Es bezeichnet das gesamte Areal, das sich in die Parks, das Disney Village und die Hotellandschaft aufteilt. Drumherum gibt es noch einen Golfplatz, ein Aquarium, ein Shopping-Center und viele teure Wohnungen – allen Anlaufschwierigkeiten zum Trotz sind hier also tatsächlich blühende Landschaften entstanden. Aber der Reihe nach, wir sind ja gerade erst angekommen.

Der Fastpass

Eine der besten Erfindungen im Park ist der Fastpass. Gerade an vollen Tagen kann man sich mit ihm viel Wartezeit ersparen: Mit der Eintrittskarte zieht man an der Attraktion ein Ticket (den Fastpass eben), auf dem ein Zeitfenster steht. Zu der aufgedruckten Zeit kann man wiederkommen, und sich an der Schlange vorbei direkt zum Einsteigen begeben – das kann sich echt lohnen, insbesondere bei beliebten Attraktionen. Da man aber immer nur einen zur Zeit ziehen kann sollte man schon wissen, welche das sind – aber keine Panik, Euer chrjue weiß Rat. Beginnen wir doch einfach unseren Rundgang durch die Parks.

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Der Disneyland Park

Disneyland Park
Disneyland Park

Wer sich von der Disney-Magie einfangen lassen will, beginnt am besten im Disneyland Park, der deutlich liebevoller gestaltet ist als die eher nüchtern gehaltenen Disney Studios. Haben wir uns durch die Ticketkassen und durch Drehkreuz geschoben, erwartet uns bereits der Anblick der …

Main Street USA

Main Street USA
Main Street USA

Hier besteigt man am besten erstmal die Disneyland Railroad, die einen auf ein beschauliche Rundfahrt um das riesige Parkgelände mit seinen 5 Themenwelten führt. Nach der, oft mit sehr langen Wartezietn verbundenen Fahrt schlendert man weiter an Geschäften und Restaurants vorbei zum Märchenschloss, von wo die übrigen Länder zu erreichen sind: Der Wilde Westen im Frontierland, Abenteuer im Adventureland, Märchen im Fantasyland oder die Welt Jules Vernes im Discoveryland. Die Attraktionen sind zahlreich, aber was man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte, kommt hier:

Frontierland

Big Thunder Mountain
Big Thunder Mountain
Big Thunder Mountain

Story: Ihr rast mit einem Minenzug durch ein altes Bergwerk, das jederzeit über euren Köpfen einzustürzen droht.
Info: Eine der schönsten Achterbahnfahrten überhaupt. Schnell, aber relativ harmlos und ohne Überschläge und mit langer Fahrzeit. Meist recht lange Wartezeiten, Fastpass lohnt sich also.

Phantom Manor
Phantom Manor
Phantom Manor

Story: Die Herrin dieses verfallenen Hauses hat einstmals unwissend einen Geist geheiratet, und streift noch immer ruhelos im Haus umher. In Doombuggies durchquert ihr dieses Umglückshaus, und beschwört in einer Seance seine 1001 Geister… Info: Allein das Betreten der (sehr gut versteckten) Gewölbe ist ein Erlebnis, die Fahrt bietet mit ihrem Detailreichtum genug Stoff für mehrere Fahrten – Madame Leota und die singenden Büsten haben Kultcharakter. Disney hält Patente sowohl auf die selbstentwickelte Fahrtechnik wie auch auf einige der Effekte… Sehr hohe Kapazität, meist nur geringe Wartezeiten.

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Adventureland

Pirates of the Caribbean
Pirates of the Caribbean
Pirates of the Caribbean

Story: Eine anfänglich beschauliche Bootsfahrt durch eine Nacht in der Karibik – bis die Piraten kommen und den Ort brandschatzen. Die Strafe wartet in der Unterwelt, in die auch wir hinabfahren…
Info: Eine der schönsten Attraktionen, bei jeder Fahrt entdeckt man neue Details; so versteckt sich auch Cpt. Jack Sparrow in dem Trubel… Nicht sonderlich wild, nicht sonderlich nass, lange Fahrzeit – ein Spaß für die ganze Familie. Und Grundlage für die Fluch der Karibik-Trilogie. Sehr hohe Kapazität, meist geringe Wartezeit.

Indiana Jones et le Temple du Peril
Indiana Jones
Indiana Jones und der Tempel des Todes

Story: Auf den Spuren einer verschollenen Expedition gelangen wir in den Tempel des Todes und erleben dort eine rasante Achterbahnfahrt.
Info: Einzige Achterbahn im freien und mit einem echten Looping. Der Wartebereich ist sehr schön, was über die eher kurze Fahrt- und die eher lange Wartezeit hinwegtröstet. Der Fastpass lohnt sich hier.

Adventure Isle
Adventure Isle
Adventure Isle

Story: Auf dieser Schatzinsel können wir auf den Spuren des gleichnamigen Romans wandeln – mit Totenkopffelsen, Wasserfällen, Schätzen, Hängebrücken und Skeletten. Auch Cpt. Jack Sparrow wurde hier schon gesichtet. Wer möchte, kann sich auch das Baumhaus der gestrandeten Familie Robinson anschauen.
Info: Ist in dem Sinne keine Fahrt, bietet aber etwas Abenteuer zwischendurch.

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Fantasyland

Peter Pan’s Flight
Peter Pan's Flight
Peter Pan's Flight

Story: Peter Pan eben. Mit fliegenden Segelschiffen folgen wir Peter Pan auf seinen Abenteuern…
Info: Sehr schöne, kindertaugliche Fahrt, schwebend über detailverliebten, trickreichen Kulissen. Wegen der großen Beliebtheit und geringen Kapazität lange Wartezeit, dafür eher kurze Fahrt. Hier lohnt sich der Fastpass wirklich.

It’s a Small World
It's a small World
It's a small World

Story: Kinder aus der ganzen Welt singen gemeinsam ihr Lied: „It’s a small World“.
Info: Ursprünglich eine Attraktion zu einer Weltausstellung, mittlerweile Grundausstattung jedes Disneylands. Zuckersüße Puppen in bonbonbunten Kulissen singen ein Lied mit Ohrwurmqualität – Zuckerschock garntiert! Guter Durchsatz, geringe Wartezeit und Pflichtprogramm für jeden Besucher…

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Discoveryland

Space Mountain
Space Mountain
Space Mountain

Story: Wir gehören zu einer Expedition, die eine Supernova untersuchen soll. Wir werden mit unserem Raumschiff in die Tiefe des Alls geschossen, wo wir eine rasante Fahrt durch die Schwärze des Weltraums erleben. Nach der Supernova geht es ebenso rasant wieder zurück zur Erde.
Info: Diese Attraktion hat Disneyland gerettet, so sagt man. Als ein Magnet für Achterbahnfans hat ihre Eröffnung erst die ersehnten Besucherströme in den Park gelockt. Ursprünglich war der Space Mountain, angelehnt an Jules Vernes Von der Erde zum Mond, als Reise zum Mond thematisiert. Komplett im Dunkeln fährt man mit einem Achterbahnzug durch das innere des riesigen Berges, der den ganzen Park überragt. Überragend war auch die dahinter stehende Technik mit dem eigens entwickelten Katapultstart, dem Wartebereich im Berg, der streckensynchronen Musikuntermalung und der aufwendigen Steuerungstechnik, die gleichzeitig fünf Achterbahnzüge sicher in Betrieb hält, und daher nicht nur für Achterbahnfans, sondern durch die verhältnismäßig konservative Strecke (kein Looping) auch für gemäßigte Freizeitparkbesucher ein Publikumsmagnet.
Leider hat die Neuthematisierung auf die Supernova der Fahrt einen großen Teil ihres Charmes genommen – im Berg ist es dunkler, die Musik ist weniger eingängig und so recht passt das Thema auch nicht zum Äußeren der Attraktion im Jules Vernes Stil mit der riesigen Columbiad-Kanone. Noch dazu sind viele Effekte (Rückstoß der Kanone, Rauch, Lautstärke der Musik) an lauen Tagen abgeschaltet, was dem Fahrterlebnis weiter abträglich ist. Eine Fahrt damit bleibt dennoch Pflicht, die Schlangen sind durch den hohen Durchsatz eher mäßig lang, der Fastpass lohnt sich hier kaum.

Star Tours
Star Tours
Star Tours

Story: Mit Betreten der Halle befinden wir uns auf einem Weltraumbahnhof im Star-Wars Universum. R2D2 und C3PO reparieren einen Raumgleiter, Anzeigetafeln geben Abflugzeiten bekannt, Durchsagen in diversen außerirdischen Dialekten ertönen – kaum ein anderer Ort zieht einen so schnell in eine andere Welt. Am Gate angekommen wartet dann unser Shuttle auf uns, dass uns zum Mond Endor bringen soll – so erzählt uns unser Roboterpilot Rex, der, wie er ergänzt, seinen ersten Tag hat. Prompt verfliegt er sich schon beim Abdocken, und so landen wir schließlich mitten in der Schlacht um den Todesstern, bevor Rex es dann doch noch schafft, uns wieder heil in der Raumbasis abzuliefern. Info: Hier warten ganze sechs, äußerst geschickt getarnte, Flugsimulatoren auf bis 40 Fluggäste. Den Film dazu hat George Lucas eigens für dies Attraktion gedreht, und das Fahrerlebnis sucht seinesgleichen – die geschickt abgestimmte Synchronisierung von Bewegung und Film macht die Illusion einer Raumfahrt perfekt, einschließlich der Beschleunigung beim Überlichtsprung. Sofern man als Pilot nicht häufiger in Flugsimulatoren unterwegs ist, ist das sehr beeindruckend. Aufgrund der hohen Kapazität sind auch hier die Schlangen eher kurz, den Fastpass kann man sich für Buzz Lightyear aufheben…

Buzz Lightyear’s Laser Blast
Buzz Lightyear
Buzz Lightyear's Laserblast

Story: Weltraumschurke und Buzz-Lightyear-Widersacher Zurg macht wieder das Weltall unsicher. Mit seinen Schergen klaut er anderen Raumschiffen die Batterien, um seine Geheimwaffe mit Energie zu versorgen. Klar, dass wir Buzz bei der Rettung des Universums zur Seite stehen. Mit Laserpistolen bewaffnet schwingen wir uns in unsere Raumgleiter, um die Bösewichte zur verfolgen und ihnen den Garaus zu machen.
Info: Erst 2008 eröffnet. hat es sich zu einem weiteren Publikumsmagneten entwickelt. In knallbunten Comicfarben und mit eingängiger Musik fährt man durch zielscheibengespickte Szenerien, eine Art Schießbude zum Durchfahren also. Jeder Spieler hat dabei seine eigene Laserwumme („Astro Blaster“) samt Punkteanzeige. Je nach Trefferquote wird man am Ende vom Sternen Kadett bis hin zum Galaktischen Held befördert. Und so ist man schnell angespornt, noch eine Runde zu fahren, um noch mehr versteckte, hochpunktige Ziele zu entdecken. Ähnlich beliebt wie die Fahrt selbst sind übrigens auch die käuflich zu erwerbenden Astro-Blaster – an jeder Ecke ballern Gören damit herum, so dass auch der Autor der Versuchung erlegen ist. Perfektes Werkzeug für lange Meetings… Ein Spaß für die ganze Familie, mit recht langen Wartezeiten allerdings auch eine Empfehlung für die Nutzung des Fastpass.

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Die Walt Disney Studios

In den Walt Disney Studios ist der Name Programm: Hier geht es um Film, Kino und den Blick hinter die Kulissen. Die Atmosphäre ist daher etwas nüchterner, aber der Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Mit dem Gang durch Studio 1, den Blick auf die dahinter liegenden Hügel von Hollywood freigebend, gelangt man auf den Hollywood Boulevard. Dort kann man sich dann erstmal näher die Kulissen anschauen, die die Illusion von Hollywood erschaffen. Dann hat man die Wahl zwischen dem comiclastigen Toon Studio, dem Production Courtyard mit verschiedenen Shows und dem dahinter liegenden Backlot. Die Unterschiede fallen aber ohne den Blick auf den Plan kaum auf, so dass man einfach loslaufen sollte…

Die „Rides“

Die Studio Tram Tour
Studio Tour
Die Studio Tram Tour

Als erstes bietet sich eine Fahrt mit der Studio Tram Tour an. Zum einen, weil die Wartezeit sehr lang ist, zum anderen, weil der Catastrophe Canyon die ganze Plackerei Wert ist. Man sollte sich vom Namen der Attraktion nicht täuschen lassen, denn da es hier keine Studios gibt, ist der Unterhaltungswert eher gering. Und wer hat schon mal was von Disney Dinosaurs gehört? Oder ihn gar gesehen? Eben. Daher ist einmal genug. Zurück

The Twilight Zone Tower of Terror
Hollywood Hotel Tower of Terror
Hollywood Hotel Tower of Terror

Story: Im alten Hollywood Tower Hotel sind 1939 bei einem Blitzeinschlag neben ein paar Anbauten auch die Fahrstühle samt ihrer Insassen verschwunden. Seitdem ist das Hotel verlassen. In der Lobby sieht noch alles aus wie damals, Teetassen, Gepäck und Tageszeitungen liegen herum, als wären die Gäste gerade noch dagewesen. In der Bibliothek, in die wir grüppchenweise vorgelassen werden, eröffnet uns Rod Serling, der Moderator der „Twilight Zone„, weitere Details der Geschichte. Seit kurzem erwacht das Hotel nämlich wieder zum Leben, insbesondere der Lastenfahrstuhl spielt verrückt.

Die Lobby
Die Lobby des Hollywood Tower Hotels

Zu dem werden wir dann vorgelassen, und von den schaurigen Hotelpagen in die praktischerweise vorhandenen Sitze des Lifts einsortiert. Mit einem letzten „bonne chance“ werden wir dem Fahrstuhl überlassen, der uns gleich darauf in die Dunkelheit des Fahrstuhlschachts zieht. Nun erzählt uns Rod Serling, was damals wirklich mit den Gästen geschah. Und prophezeit uns das Gleiche… Auf zwei Zwischenstopps sehen wir uns geisterhaft auflösen, um gleich darauf die damals verschwundenen Gäste wiedererscheinen zu sehen. Sie scheinen uns zu winken, ihnen zu folgen. Zu folgen in den alten Fahrstuhl, dessen Tür sich hinter ihnen schließt und mit ihnen in die Schwärze der vierten Dimension davonschwebt. Und nachdem erneut ein Blitz einschlägt, die Räume vor uns sich der Weite eines schwarzen Sternenhimmels auflösen, stürzt ihr Fahrstuhl ab. In dem Moment stürzen auch wir. Schießen wieder nach oben. Türen öffnen sich, wir blicken aus dem 13. Stock über das Studiogelände, nur um zugleich wieder abzustürzen. Und wieder zu steigen. Stehen zu bleiben. Bis wir keine Oreintierung mehr haben und der verrückt spielende Aufzug den Geist aufgibt uns uns in einem letzten Aufbäumen wieder in die Realität entlässt.

Der Lastenaufzug
Der Lastenaufzug

Info: Dieses Fahrgeschäft einfach nur als Freifallturm zu bezeichnen, trifft es nur Ansatzweise. Zum einen ist die Technik anders, denn hier wird der Fahrkorb nicht einfach fallen gelassen, sondern nach unten gezogen – einzeln computergesteuert, von monströsen Motoren à 150 kNm Drehmoment angetrieben und schneller als der freie Fall – nur die Gurte halten einen im Sitz. Für höheren Durchsatz fahren in jedem der drei Fahrstuhlschächte zwei Kabinen im Wechsel – eine fährt, eine wird beladen. Zum anderen ist Atmosphäre vor Ort mit der toll erzählten, mysteriösen Geschichte, dem gruseligen Personal, der liebevollen, detaillierten Ausstattung und den visuellen Effekten einfach großartig. Kenner der Serie Twilight Zone werden etliche Referenzen entdecken, so wie etwa die Kreidezeichnung an der Wand aus der Episode Little Girl Lost; hinter der Wand hört man leise ein kleines Mädchen um Hilfe rufen… Alles zusammengenommen ist diese Attraktion schon die Reise Wert und ist das Beste, was ich bisher mitgemacht habe. Bravo!

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Rock ’n‘ Roller Coaster
RnRC
Rock 'n' Roller Coaster

Story: Aerosmith testet gerade eine Loopingbahn. Warum, sei mal dahingestellt, aber Rockmusiker machen eben manchmal verrückte Sachen. In ihrem Tonstudio werden wir von ihnen begrüßt, und Steve Tyler erzählt uns begeistert von seiner ersten Testfahrt – und bittet uns, ihm zu folgen. Im nächsten Raum warten die Testzüge auf uns. Schon beim Eintreten können wir Zeuge werden, wie einer der Züge mit lautem Countdown und lauter Musik in einen Tunnel geschossen wird. Nach etwas Anstehen sitzen wir im selben Boot – ähh – Zug, und werden in 2,8 s von 0 auf 100 km/h und geradewegs in den ersten Looping geschossen. Danach rasen wir durch den Nebel, die Lichtshow und die Aufbauten eines Rockkonzerts – immer begleitet vom Sound von Aerosmith.
Info: Gebaut von Vekoma, ist das Besondere an dieser Fahrt der Induktionsmotor, der die Wagen auf rund 50 Metern auf 100km/h beschleunigt. Die riesige Halle, in der die eigentlich Bahn steht, ist mit ihren 100.000 m³ um die Strecke herumgebaut worden. Jeder der 5 Achterbahnzüge bringt über 120 Lautsprecher seinen eigenen Soundtrack und seine eigene Lichtshow mit sich, so dass Vielfahrer einiges zu entdecken haben. An Figuren erwartet einen auch hier keine „echter“ Looping, stattdessen nehmen dem Gast u.a. ein Immelmann und ein Korkenzieher die Orientierung. Kurzum, für mich mittlerweile auf Platz eins der besten Achterbahnen vor Ort. Der hohe Durchsatz bringt hier erfreulich kurze Wartezeiten mit sich, so dass sich der Fastpass nicht lohnt und man sich gerne wieder anstellt. Zurück

Crush’s Coaster
Crush's Coaster
Crush's Coaster

Story: Wir sind zu Gast bei Crush, der uns auf seinem Schildkrötenpanzer, an Szenen von Findet Nemo! vorbei auf eine Reise durch den Ost-Atlantischen Strom nimmt – eine echte Achterbahnfahrt.
Info: Wer die Wilde Maus kennt, die Variante mit den frei drehenden Wagen, wird sie hier kaum wiedererkennen. Nach Disney Tradition in einer Halle stehend, wurde die Strecke nur leicht um einen Abschnitt mit den Filmszenen erweitert. Aber das Thema des Films passt perfekt zur Fahrt, auch das Design der Wagen und des Einsteigebereichs sind wieder mal perfekt gelungen. Allerdings konnte der Durchsatz nicht gesteigert werden, so dass es an dieser, durchaus familientauglichen, Bahn zu sehr langen Wartezeiten kommt. Eine Fastpass würde sich hier lohnen, nur gibt es ihn für dies Fahrt nicht, so dass man sich gezwungenermaßen lange in dem verhältnismäßig kargen Wartebereich aufhalten muss. Ein Muss ist die Fahrt aber dennoch, daher nutzt man sie am besten gleich morgens oder kurz vor Schluss.

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Damit sind wir auch schon mit den Adrenalinausschüttern dieses Parks durch. Aber damit jetzt keine Langweile aufkommt, gibt es ja noch …

Die Shows

Moteurs… Action! Stunt Show Spectacular
Moteurs Action
Moteurs Action

In der Kulisse eine südfranzösischen Hafenstadt erleben wir die Stunts beim Dreh eines Actionfilms – perfekt choreographierte, PS-lastige und explosive Show für Motorverrückte – nicht entgehen lassen!

Cinemagique

In einem Kinosaal sehen wir eine Collage berühmter Filmszenen – bis ein Zuschauer in die Leinwand gezogen wird und unfreiwillig teil der Handlung wird. Sehr gelungen, sehr witzig, lohnt sich!

Animagique

Schwarzes Theater mit Donald und Mickey, die die Magie von Disneys Filmen zum Leben erwecken… Tolles Theater, vor allem für kleinere Zuschauer.

Armageddon Special Effects Show

In der Kulisse der Raumstation aus Armageddon erleben wir den Einschlag eines Meteoriten – und die ganze Raumstation droht auseinanderzubrechen. Nette Spezialeffekteshow, kann man sich anschauen, aber einmal genügt.

Art of Disney Animation

Beim Gang durch mehrere Studios werden wir in die Geheimnisse der Produktion von Zeichentrickfilmen eingewiesen – auch nett, aber auch nur ein Mal…

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Reisetipps

Die Sprache

Es gibt vermutlich keinen Ort in Frankreich, die Britische Botschaft ausgenommen, an dem man so gut mit Englisch durchkommt. Das Publikum ist nunmal International, man hört in den Warteschlangen neben Französisch auch Italienisch, Spanisch, Englisch, Flämisch und gelegentlich auch Deutsch. So International wie das Publikum ist auch das Personal, das grundsätzlich neben Französisch auch Englisch beherrscht. Man sollte sich aber dennoch im klaren darüber sein, dass ein Franzose in seiner Muttersprache gesprächiger ist als in der ungeliebten Fremdsprache. Aber da heißt es beharrlich und vor allem freundlich bleiben, denn so wie die Cast Member (Disney Slang für Mitarbeiter) auf uns gerne mal maulfaul wirken, so wirken wir Deutschen auf sie mit unserer direkten Art wohl gerne pampig – ein freundliches Wort und etwas Konvesation wirkt da Wunder und übt auch. In den Attraktionen selbst ist die Amtssprache französisch. Das ist meist nicht soo wild, da man die Idee auch ohne tieferes Verständnis des Gesagten versteht. Die wirklich wichtigen Hinweise werden immer auch auf Englisch wiederholt. In einigen Attraktionen kann die Crew auch die Sprache der Show einstellen, wobei man da gezielt nachfragen sollte; ich habe es nicht erlebt, dass die Cast Member das von sich aus anbieten.

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Die Hotels

Disney's Newport Bay Club Hotel
Disney's Newport Bay Club Hotel

Disneyland Paris hat seinen Preis. Wer in Ruhe alles sehen möchte, ist gut und gerne drei Tage beschäftigt. Zwei Themenparks, der Disneyland Park und die Disney Studios, warten auf den Besucher, die nicht nur jede Menge besagter Attraktionen, sondern auch noch eine Menge Shows und natürlich auch die Disney-Figuren bieten. Der bequeme Besucher bucht daher am besten ein Hotel vor Ort, von denen Disney gleich sechs anbietet. Die Bandbreite reicht vom einfachen 2-Sterne Hotel bis hin zur luxuriösen 5-Sterne Herberge direkt über dem Parkeingang. Die Preise dürften meist als unverschämt bezeichnet werden, weshalb man besser eines der Pauschalangebote bucht. Die beinhalten neben den Übernachtungen auch den Eintritt in die Parks, einen bevorzugten Zugang zum Park ein bis zwei Stunden vor offizieller Öffnung und weitere Extras. So kann sich bei den einfacheren Herbergen der Preis durchaus rechnen. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass es sich in den Hotels um Massenabfertigung handelt, ohne die der Andrang gar nicht zu bewältigen wären. Das Hotel Newport Bay Club ist mit rund 1.100 Zimmern das größte Hotel Westeuropas, somit sollte also nicht erwarten, vom Portier persönlich mit Namen angesprochen zu werden…

Sequoia Lodge Hotel
Disney's Sequoia Lodge Hotel

Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis hat mir bisher (immerhin zwei Mal) das Sequoia Lodge Hotel geboten. Es ist das (preislich) erste Disney-Hotel mit All-You-Can-Eat Frühstücksbuffet und vergleichsweise günstig, sowohl von der Lage als auch vom Preis. Dieses Mal bin ich ausnahmsweise den Verlockungen des Admirals-Floor (Aufpreis) im Newport Bay Club (Aufpreis) auf der Seeseite (Aufpreis). Der Admirals Floor bietet laut Katalog eine private Rezeption, Zimmer in den oberen Etagen und Zimmerservice – wer könnte so viel Exklusivität widerstehen. In der Realität liegt die Admirals- gleich neben der normalen Rezeption. Von 1093 Zimmern sind immerhin ein Viertel „exklusiv“ für Admiräle reserviert; der Zimmerservice kostet Aufpreis, den habe ich mir dann lieber erspart. Die Zimmer sind gefühlt ähnlich groß und geschnitten wie die im Sequioa Lodge, haben aber einen Safe und einen Fön im Zimmer. Die Fenster lassen sich (typisch amerikanisch?) nur eine Handbreit öffnen, die obligatorische Klimaanlage ist immerhin abgeschaltet. Die 200€ Aufpreis für all das fühlen sich dann doch überzogen an … Wem das alles nicht gefällt, sollte sich die Hotels der anderen Anbieter im Val d‘Europe anschauen – die gehören nicht zu Disney, ihnen fehlen ein paar der Bonbons, dafür sind sie vermutlich eine Spur europäischer. Da ich‘s nicht ausprobiert habe, müsst Ihr das aber selbst testen.

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Das Essen

Leckeres Rumpsteak bei Walt's...
Leckeres Rumpsteak bei Walt's

Für’s Essen gilt hier wie in den Parks wie generell im Gebiet um Paris: Es ist teuer! Hier muss jeder selbst abwägen, ob er viel Geld für mäßiges Fastfood oder sehr viel Geld für gutes Essen ausgibt. Klassische Menus aus Hamburger, Pommes und Getränk liegen so bei 10€. Auch die „richtigen“ Restaurants bieten Menus, die meistens bei kanpp 30€ für zwei Gänge und gut 40€ für drei Gänge kosten, exklusive Getränk versteht sich. Für diese gesalzenen Preise erwartet einen dann allerdings auch wirklich gutes Essen, wie etwa Goldmakrelentartar an Auberginenmousse, Rumpsteak mit Gitterkartoffeln oder eine wirklich zum Niederknien leckere Crème Brûlée. Solche empfehlenswerte Restaurants der gehobenen Klasse sind das Rainforest Café und Planet Hollywood im Disney Village, sowie das Walt’s und das Blue Lagoon Restaurant im Disneyland Park. Letzteres teilt sich eine Halle mit den „Piraten der Karibik“ teilt – vom Ambiente her einmalig. Für’s Futtern gibt es übrigens eine eigene Internetseite… Für die Restaurants gelten amerikanische-französische Sitten, daher sollte man sich nicht wundern, wenn einem nach dem letzten Gang mit der Frage nach einem abschließenden Kaffee auch gleich die Rechnung vorgesetzt wird. Diese unausgesprochene Aufforderung zum Gehen ist üblich, um die Tische bestmöglich auszunutzen. Sich darüber aufzuregen ist zwecklos, lieber sollte man sich zum Abschluss des Tages in die Bar des Hotel New York begeben, um dort in jazziger Atmosphäre ein kühles Guiness zu einem moderaten Preis zu genießen; die übrigen Biere sind aufgrund ihre US-amerikanischen Provenienz keine Alternative.

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Der Buffalo Bill

Buffalo Bill's Wild West Show
Buffalo Bill's Wild West Show

Wer sich im „Internationalen Fernsehprogramm“ der Hotels (4 Sender, 3 mal Dauerwerbesendung für den Park in wechselnden Sprachen, 1 mal Disney-Channel) Anregungen für die abendliche Freizeitgestaltung einholt, landet (gegen Aufpreis, versteht sich) eventuell in Buffalo Bills Wild West Show. Das ist eine lose auf der Originalshow Buffalo Bills basierende Dinner-Western-Revue, während der echte Büffel, Pferde und sonstiges Prairie-Getier zusammen mit falschen Cowboys, Indianern und Buffalo Bills eine echt amerikanische Show abliefern – die allerdings trotz des immensen Aufwands mangels Begeisterungsfähigkeit des europäischen Publikums und der allgegenwärtigen Sprachbarriere oft nicht so recht zündet. Während der Show bekommt man dann ein mehrgängiges Western-Menü kredenzt (Chili, Rippchen, Maisbrot, Apfelkuchen etc.), was, zumindest bei meinem Besuch, weder besonders reichhaltig noch besonders heiß noch besonders gut war. Im Prinzip also auch hier eine nette Idee, die in der Ausführung wenig überzeugt. Aber vielleicht ist man nach einem anstrengenden Tag in den Parks mit runden Füßen auch einfach nicht gut genug aufgelegt. Immerhin bekommt man nette Cowboyhüte geschenkt.

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„To Eternity and Beyond“

Studios

Tja, damit wäre unser Rundgang abgeschlossen, Ihr habt alles wichtige erfahren. Wenn Ihr jetzt Lust habt, mehr darüber zu erfahren oder einmal selbst hinzufahren, findet Ihr nachfolgend ein paar nützliche Links; um die offizielle Seite kann man getrost einen Bogen machen. Die ist sehr Flash-lastig, sehr bunt, sehr langsam und wenig informativ. Allein um zu den Eintrittspreisen vorzudringen, muss man sich durch drei Seiten klicken (außer bei mir: Preise).

  • DLPfan.org: Deutschsprachige Fanseite mit vielen aktuellen Infos rund ums Disneyland
  • DLRPwiki.org: Deutschsprachige Wiki-Seite zum Disneyland
  • DLP FoodguideEnglischsprachige Internetseite, die sich ausschließlich mit dem Essen vor Ort beschäftigt – was es nicht alles gibt…
  • DLP.info: Englischsprachige, sehr informative Fanseite Infos und Tipps samt ausführlicher Beschreibung der Attraktionen im Disneyland Park
  • mouse-studios.com: dito, aber zweisprachig und auch für die Disney Studios
  • DLRP Magic: Gut aufgemachte, englischsprachige Info Seite.
  • 2000-Reisen.de: Empfehlenswertes Reisebüro zweier Fans, die sich auf Disneyland spezialisiert haben – mehr Kompetenz muss man erstmal finden…
  • Flickr: Noch mehr Bilder von mir und von anderen

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1 Gedanke zu „Unterwegs – Aber warum ausgerechnet in Disneyland?!“

  1. Ich war vor dreizehn Jahren zum letzten Mal in Disneyland Paris und seitdem hat sich sehr viel verändert.
    Ich werde im nächsten Jahr für ein Wochenende mit meiner Freundin dorthin reisen, um alte Erinnerungen aufzufrischen.

    An SpaceMountain erinnere ich mich nach wie vor sehr gerne. Ich habe immer noch alles bildlich vor Augen.
    ICh hoffe, dass ich meine Freundin überraschen kann und das es Ihr gefällt.

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