Pottsblitz

Wäre es ein Film gewesen, hätte er ob seiniger rührigen Handlung vermutlich bösen Spott seitens der Kritik geerntet, er wäre als Kitsch verrissen worden. Aber es war eben kein Film, sondern es ist unglaublicherweise wirklich genau so passiert, wie es das Video beweist:

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Bei „Britains Got Talent“, einer Art „Deutschland sucht den Superstar“, bloß eben in England, tritt ein kleiner, dicker Handyverkäufer vor die Jury. “ ich möchte ein Oper singen“, sagt er, die Jury verdreht die Augen. Doch schon nach den ersten Takten des Stücks Nessun Dorma kippt die Stimmung. Der unscheinbare Paul Potts singt derart stimmgewaltig und gefühlvoll, das es das Publikum von den Stühlen reißt, die Jury zu Tränen rührt und Paul Potts über Nacht zum Star macht.

Wie Wikipedia zu berichten weiß, ist Paul natürlich als Sieger aus der Show hervorgegangen. Von den 100.000 Pfund Preisgeld hat er sich dei Zähne richten lassen, in Italien Gesangsunterricht genommen und durfte vor der Queen singen. Und dank der Telekom, die anscheinend ein Abfärben der Sympathie auf sich selbst erhofft, erlebt Pauls Auftritt zur Zeit ein Revival in einem Werbespot auf deutschen Leinwänden und Fernsehern, mit einem Slogan à la „Wir verbinden Menschen“. Dass der Auftritte ein Jahr zurück liegt, hat natürlich nichts mit der Bearbeitungsdauer von Verbindungswünschen bei der Telekom zu tun, Pauls Album dafür wieder in die Spitze der Charts geschossen.

Aber ich schweife wieder ab, eigentlich wollte ich nur darauf hinweisen, dass das Leben doch die besten Geschichten schreibt.

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