Falco – Verdammt, wir leben noch!
von Thomas Roth, mit Manuel Rubey und Grace Jones
Hans Hölzl hatte das absolute Gehör, war der erste weiße Rapper und erreichte als erster und bisher einziger Musiker mit einem deutschen Titel den Platz 1 der amerikanischen Billboard-Charts. Die Rede ist von Falco, und dieser Film erzählt seine Geschichte. Alles begann in jungen Jahren mit wenig Lust auf Schule und viel Lust auf Filme und Musik. Nach der Schulzeit schlägt er sich als Bassist und Sänger durch, und hat mit der Band Drahdiwaberl seine ersten Solo-Auftritte. Wohl wissend, dass mit seinem bürgerlichen Namen nicht viel zu holen ist, inspiriert ihn der Skispringer Falko Weißpflog zu seinem Künstlernamen – Falco ist geboren, in bester Tradition von seinen großen Vorbildern David Bowie und Elvis Presley.
Mit dem Namen kommt die Solokarriere, mit der Solokarriere der erste Hit (Der Kommissar) und mit der Zusammenarbeit mit den niederländischen Bolland-Brüdern der internationale Hit Rock Me Amadeus – ein Erfolg, der nicht mehr zu toppen ist. Und so führt sein Weg ihn, über viel Sex, Drogen und anstrengende Tourneen, zuletzt vor einen Bus. Tödlich verunglückt, stirbt Falco 1998 in der Dominikanischen Republik.
Das Leben schreibt die besten Drehbücher, und das gilt in jedem Fall für Falco. So kann man als Regisseur nicht viel falschmachen. Bei Thomas Roth besteht dieses Risiko allerdings auch nicht. Packend erzählt uns eine mitreißende Geschichte, lässt uns in der Musik schwelgen und gibt uns schonungslose Einblicke in Falcos Privatleben. Den größten Beitrag zum Film leistet jedoch der Hauptdarsteller Manuel Rubey. Nicht nur, dass er den Falco so überzeugend darstellt, dass er nach kürzester Zeit Falco ist, er hat auch genauso überzeugend alle Songs selbst neu eingesungen – und zwar nicht minder überzeugend; Als Frontmann der Gruppe Mondscheiner bringt er schließlich auch das nötige Handwerkszeug mit.
Somit mal wieder eine gelungen verfilmte und rundum empfehlenswerte Musikerbiographie eines wirklich herausragenden und nicht minder tragischen Künstlers der 80/90er Jahre, die einen die alten Platten wieder rauskramen und in alten Erinnerungen schwelgen lässt. Falco lebt! (9)