von Sean Penn, mit Emile Hirsch, Marcia Gay Harden, William Hurt, Kristen Stewart und Hal Holbrook.
Christopher McCandless ist ein Aussteiger. Gleich nach seinem Schulabschluss kehrt er der Zivilisation mit all ihren Verlockungen den Rücken, und trampt fortan, von der Hand in den Mund lebend, durch die Weltgeschichte. Sein Weg führt ihn zwei Jahre lang durch die USA, bis er schließlich am Ziel seiner Träume ankommt, mitten im nichts in Alaska, wo es ihn die ganze Zeit über hinzog – and Ende seiner Reise, in die Wildnis.
1992 wird der Abenteurer Christopher McCandless verhungert in der Wildnis Alaskas aufgefunden. Aus seinen Aufzeichnungen und in Gesprächen mit Verwandten wie Weggefährten rekonstruierte Jon Krakauer in seinem Bestseller von 1996 dessen Wanderschaft. In diesem Film nun nimmt sich Sean Penn des Themas an. Er präsentiert uns die Geschichte eines Menschen, der seinem Drang nach Freiheit und Selbstverwirklichung mit einer beneidenswerten Konsequenz nachgeht, die in letzter Konsequenz seinen unrühmlichen Tod zu Folge hat.
Penn präsentiert uns McCandless dabei nicht als Sympathieträger und lässt ihn sich auch nicht sonderlich entwickeln. Vielmehr stilisiert er ihn zu einem Messias der Freiheit, der unbeirrt seinen Weg geht, mit sich selbst im Reinen und keinem Menschen etwas schuldig ist. Mit seiner altklugen, egozentrischen Art, aber auch seiner tiefen Weisheit dient er dabei als ein Wellenbrecher für die Menschen, die seinen Weg kreuzen. Die meisten sind auf die eine oder andere Art gestrandet, bevor er sie seiner Direktheit vor den Kopf stößt, aber auch wieder ihren Weg aufzeigt. Und gerade mit diesen Nebendarstellern zeigt der Film seine große Stärke, die zu Recht in der einen oder anderen Oscar-Nominierung mündete. Allen voran zu nennen der einem irgendwie bekannt vorkommende Hal Holbrook, dessen Darbietung einem die Gänsehaut auf den Rücken und die Tränen in die Augen kriechen lässt.
Die Optik des Filmes lässt keine Wünsch offen. Wir erleben grandiose Bilder abseits der Zivilsation, aber auch an deren Rand, Bilder, die einem die wahre Schönheit der Welt zeigem abseits von Konsum und Zivilisation, Bilder, die uns McCandless Sehnsucht nach Freiheit spüren lassen. Der Tragik und Sinnlosigkeit des wirklich unverdienten Endes McCandless nimmt sich Penn dabei zum Glück erst zum Ende hin an, dafür aber exzessiv. Von diesem Wermutstropfen abgesehen, bleibt ein nachdenklich stimmender, grandios bebilderter und hervorragend gespielter Film. dessen Botschaft man vielleicht nicht teilt, eventuell auch nicht versteht, aber auf jeden Fall fühlt. Ach ja: Der Soundtrack steht dem in nichts nach… (9)