Oh je! Im Jahr der zweiten Alben (u.a. Bloc Party, Maximo Park, Arctic Monkeys und demnächst Babyshambles) scheitern ausgerechnet Hard-Fi an dieser Aufgabe. Das war nicht unbedingt zu erwarten, hatten die Jungs aus dem trostlosen Staines doch vor zwei Jahren mit Stars of CCTV das perfekte Debut veröffentlicht, worauf sie in kompletter Selbstproduktion Britpop, Rock und Soul in erstaunlicher Leichtigkeit zu einem ganz eigenen Sound verbanden, dass es die helle Freude war. Auf Once upon a time in the west erliegen Hard-Fi nun den klassischen Verlockungen des Popbusiness. Das sie gute Songs schreiben können bleibt dabei unbestritten, „Suburban knights“ ist eine respektable erste Single, „I shall overcome“ ist ein geradezu vorprogrammierter Hit, der die Verkaufszahlen des Albums unnötig in die Höhe treiben wird, und auch an „Watch me fall apart“ gibt es nichts auszusetzen. Dann jedoch hat sie wohl die Lust am Songwriting verlassen oder der Druck zur Veröffentlichung wurde zu groß, es muss eine Erklärung geben für die teilweise grottenschlechten Songs die dann folgen: „I close my eyes“ würden man normalerweise nicht mal als B-Seite in Betracht ziehen, „Can’t get along (without you)“ ist symptomatisch für das ganze Album grauenvoll überproduziert und „Television“ strotzt sowohl musikalisch als auch textlich nur so vor Einfallslosigkeit und ist nicht mehr als ein schlechter Witz. Spätestens an dieser Stelle hätten die Jungs von Hard-Fi sich nochmal zurücklehnen und fragen sollen, welche Art von Musik sie eigentlich machen wollen. Tja, und dann ist die (auch noch ziemlich kurze) Platte auch schon bald zu Ende, ohne noch einen Lichtblick geliefert zu haben. Lediglich der letzte Song „The king“ wäre ohne die sowieso schon nervtötenden Streicher noch nennenswert. Hier gilt, was auch für das gesamte Album gelten muss: wäre der Song von Robbie Williams, dann wäre er in Ordnung, für Hard-Fi gelten jedoch andere Maßstäbe.
(5 Punkte)