Wer früher stirbt, ist länger tot

Wer früher stirbt, ist länger tot

von Marcus H. Rosenmüller, mit Markus Krojer und anderen

Wer früher stirbt … - Bestellen bei amazon.deSebastian plagen in letzter Zeit große Sorgen. Seit sein Bruder dem 11jährigen „Lausbub“ eröffnet hat, dass er bei seiner Geburt seine Mutter umgebracht hat, fürchtet er im Fegefeuer zu landen. Von nun an lässt er nichts unversucht, sich von seinen Sünden reinzuwaschen oder zumindest unsterblich zu werden. Seine Vorgehensweise ist dabei recht unkonventionell, seine Zielstrebigkeit bewundernswert, die Reaktion seiner Mitmenschen von Unverständnis geprägt. Unbeindruckt von der komplizierten Welt um ihn herum fährt er mit seinen Versuchen fort, seinem Vater eine neue Frau zu suchen und übers Gitarrespielen Unsterblichkeit zu erlangen…

Zugegeben, als Nordlicht hätte ich Stellenweise gerne Untertitel gehabt. Dieser von, vermutlich typischem, bayrischem Lokalkolorit samt Mundart geprägte Film macht einem Hamburger das genau Verständnis schwer, aber das, was an Herz rüberkommt, ist auch so schon überwältigend. Der Film lässt den Zuschauer in die Gedankenwelt von Sebastian eintauchen, der die komplizierte Welt der Erwachsene um ihn herum nicht immer versteht, und so gezwungen ist, sich seinen eigenen Reim darauf zu machen – was dann in Konsequenz meist in einer Katastrophe endet. Dieser Film zeigt uns ein typisch untypisches Bayern wie aus einem Jugendbuch, mit tollen Landschaften und netten, aber, mit wenigen Ausnahmen, meist komplizierten Erwachsenen. Vor allem aber hat dieser Film unglaublich viel Herz, es ist einer dieser Filme, die einen mit einem Lächeln in die Nacht entlassen, und die einem den Glauben an das Gute im Menschen wiedergeben. Mehr davon! (9)

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